Hakomi-Psychotherapie

Hakomi ist …

… eine Form der Psychotherapie, die ein humanistisches Menschenbild, körper­orientierte Methoden und östliche Weisheit in sich vereint.

… achtsamkeitsbasiert

Wozu brauchen wir Achtsamkeit?

Wenn wir uns für eine Psychotherapie entscheiden, dann geschieht dies oft aus dem Wunsch heraus, eine Veränderung der Lebensumstände, des eigenen Verhaltens oder Erlebens zu erreichen. Ron Kurtz, der Begründer von Hakomi, schreibt, dass wirkliche Veränderung nicht durch Anstrengung entstehen kann, sondern nur durch Acht­sam­keit.1

Wenn wir achtsam sind, dann kommen wir zur Ruhe. All die lauten Gedanken treten auf einmal in den Hintergrund. Es wird still. Eine angenehme, wohltuende Stille. Wir nähern uns dem, was wir wirklich sind.

Achtsamkeit ist sozusagen die Eintrittskarte in das Hakomi-Reich. In einem achtsamen Zustand können wir anfangen, uns selbst kennenzulernen und zu erforschen:

  • Wie sind wir sozusagen «gestrickt»?
  • Wie haben wir uns selbst unsere alltägliche Welt erschaffen?
  • Welchen Glaubenssätzen sind wir schon unser ganzes Leben lang gefolgt, ohne sie jemals zu hinterfragen?

… körperorientiert

Hakomi steht in der Tradition der körperorientierten Methoden, und ist dennoch ein wenig anders. Während andere körperorientierte Methoden wie beispielsweise die Bioenergetik oder die Biodynamik versuchen, über den Körper Einfluss auf seelische Vorgänge aus­zu­üben, verwendet Hakomi den Körper eher, um Informationen zu erhalten.

Informationen? Der Körper weiß viel mehr als der Verstand weiß. Der Körper ist der Ort, wo alle Gefühle erlebt werden. Der Körper ist immer im Hier und Jetzt. Manche Autoren sehen den Körper als den Königsweg zum Unbewussten an.2

 

… erfahrungsbezogen

Wenn wir in einer Sitzung in einen Zustand der Achtsamkeit gegangen sind und den Körper mit einbezogen haben, ist es vielleicht Zeit für ein kleines Experiment. In Hakomi sind Ex­pe­ri­mente sehr beliebt. Sie können sehr kreativ und phantasievoll sein und Freude bereiten.

Experimente bringen uns aber auch mit unseren tiefen Überzeugungen und Glaubens­sätzen in Verbindung. Und diese werden in Hakomi als Schlüssel zu einer möglichen Ver­änderung angesehen.2

Veränderung ist möglich, wenn die alten Grundüberzeugungen in ihrer Tragweite kör­per­lich gefühlt werden, und wir dann die Erfahrung machen, dass es auch eine andere Welt mit anderen Überzeugungen gibt. 2

… psychodynamisch

In Hakomi glauben wir, dass viele unbewusst ablaufende Prozesse, die unsere Er­leb­nis­weise und unser Verhalten beeinflussen, ihren Ursprung in unserer frühen Kindheit haben.

… gewaltfrei

Gewaltlosigkeit entstammt einer Haltung des Annehmens und eines tiefen Respekts für den natürlichen Fluss der Dinge. Sie geht Hand in Hand mit der Achtsamkeit.3

In Hakomi haben wir auch Respekt für Verhaltensweisen, die vordergründig vielleicht nicht sinnvoll erscheinen, denn wir wissen darum, dass sich darin oft eine Strategie ausdrückt, die in einem anderen Zusammenhang einmal sehr intelligent war.

Quellen

1 Vgl. Ron Kurtz in: The Hakomi Way – Consciousness & Healing, herausgegeben von Georgia Marvin, Caroline Braham, Sophie Cattier und Trudy Johnston

2 Vgl. Halko Weiss in: Hakomi Mindfulness-Centered Somatic Psychotherapy, herausgegeben von Halko Weiss, Greg Johanson und Lorena Monda

3 Vgl. Ron Kurtz: Body-Centered Psychotherapy – The Hakomi Method